Sonntag, 4. Mai 2008

Cybertrip

"Menschen in Apparaten, damit kann ich leben.
Die Leute fragen mich, he, ist die Menschheit etwa für so
etwas bestimmt? Und ich antworte: Meine Güte, woher soll
ich das wissen? Wir kehrten nie zum Mond zurück, auch
nicht zu dem anderen Ort, dem roten, aber das Geld wurde
auch nicht hier auf der Erde ausgegeben. Deshalb rollen
sich die Leute zusammen und leben im eigenen Kopf.
Zumindest bis jetzt.
Sie könnten überall sein. Sie leben nicht, aber sie sind auch
nicht tot. Welchen Compiler er wohl benutzt hat? Ich hätte ihn
mir gern angesehen, bervor er die Maschine ausschaltete. Als ich
sie wieder hochfuhr, habe ich ihn in gewisser Weise initialisiert
und auf die Reise geschickt. Bin also so etwas wie ein Pate.

Außerdem habe ich gehört, dass es da irgendwo einen
Gott gibt, der das ganze Universum träumt, woraus sich die
Frage ergibt, ob es wirklich existiert oder nicht. Fängt mit
einem B an. Buddha, glaube ich. Vielleicht kommt ein ande-
rer Gott alle sechs Millionen Jahre vorbei, um die Apparate
zu warten.
Was mich betrifft ... Ich lese abends gerne ein gutes Buch.
Heutzutage lesen die Leute keine Bücher mehr. Sie schei-
nen überhaupt nicht mehr viel zu tun. Wenn man durch die
Straßen geht, bleibt's sdtill, weil alle in ihren eigenen Realitä-
ten leben.
Ich meine, als ich ein Kind war, glaubten wir alle, die
Zukunft sei eng, kühl und verregnet, mit großen japani-
schen Leuchtreklamen überall und Leuten, die auf der
Straße Nudeln essen, Wenigstens fand eine gewisse Kom-
,unikation statt, auch wenn sie sich darauf beschränkte,
den Nebenstehenden um die Sojasoße zu bitten. kleiner
Scherz am Rande. Aber stattdessen haben wir eine Infor-
mationsrevolution, die bedeutet: Niemand hat Ahnung von
nichts, und alle wissen, dass sie nichts wissen, und deshalb
geben sie einfach auf.
Man sollte sich nicht nach innen wenden. Das wider-
spricht der menschlichen Natur. Man sollte sich vielmehr
der Außenwelt öffnen.
Ich zum Beispiel finde großen Gefallen an Elemente von
OSCF-Bandpassdesign in Computer Generated Environments
.
Der Autor scheint zu glauben, dass man einen S-2030
justieren kann, ohne vorher die Kaskaden-Schnittstellen zu
isolieren.
Versuchen Sie das im richtigen Leben und sehen Sie, was
dann passiert."

Aus:
Der ganze Wahnsinn - Storys
von Terry Pratchet
erschienen bei Piper Verlag GmbH, München 2007
ISBN: 978-3-492-70155-6

Trackback URL:
https://messor.twoday.net/stories/4907551/modTrackback

...

von oben

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

eat this

Aktuelle Beiträge

ach, was weiß ich schon.
ach, was weiß ich schon.
schinkenbrot (Gast) - 10. Jul, 00:11
WuO!! Wen meinst du...
WuO!! Wen meinst du denn ?? Wer macht wo mit ?? Welcher...
Chaoid (Gast) - 28. Jun, 14:29
ICH WILL MIR EUREN SCHEIß...
ICH WILL MIR EUREN SCHEIß NICHT LÄNGER ANHÖREN MÜSSEN! UND...
messor - 24. Jun, 02:43
dunkel?
In complete darkness, we are all the same. It's only...
schakalacka (Gast) - 26. Apr, 11:25
hmm....
ich mags doch aber dunkel :(
Susi (Gast) - 25. Apr, 17:10

Status

Online seit 7112 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 10. Jul, 00:11

Credits

powered by Antville powered by Helma

sorua enabled
Creative Commons License

xml version of this page (summary)

twoday.net
AGB


DasHerz
Die Anderen
Draussen
einKlang
Fortsetzung
Medial
MeIsOther
Mitschrift
Was man tut
Wellenreiter
Zeitraffer
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren